02.11.2022

Herbstfest im „Reallabor“

Lesezeit: 2 Minuten

Es ist der 21. Oktober 2022, Punkt 14 Uhr. Das Wetter spielt mit an diesem Freitag, passend zum Start des Bedburger Herbstfestes. Im elektrischen Quartier wird heute gemeinsam gefeiert, miteinander gesprochen und diskutiert. Alle Bauherr*innen der neuen Ressourcenschutzsiedlung und ihre Familien sind eingeladen, sich an diesem Nachmittag mit den Projektpartnern wie RWTH Aachen, gridX, E.ON Energy Solutions, RWE Power oder Frauenrath zu vernetzen und ihnen ihre Fragen rund um das Quartier zu stellen.

Im Bedburger Quartier stehen Ressourcenschutz, lokale Energieerzeugung und Energiemonitoring im Fokus. Das elektrische Quartier ist ein ca. 60.000 m² großes Neubaugebiet. In der Siedlung entstehen knapp 130 Wohneinheiten mit typisch kleinstädtischem Charakter. Die Einheiten werden komplett mit Grünstrom versorgt, der sich aus einer lokalen Windenergieanlage, quartierseigenen Solaranlagen und ergänzendem Grünstrom aus dem öffentlichen Netz zusammensetzt. Leonie Pier, Ressourcenschutzmanagerin der Stadt, betont: „Die Ressourcenschutzsiedlung ist für die Stadt Bedburg – seit 100 Jahren Energie-Region – ein sehr wichtiges Thema. Mitten im Herzen des Rheinischen Reviers zeigen wir, wie Erneuerbare Energien konventionelle Energiequellen ersetzen und für die Energieversorgung vor Ort ausreichend sind.“

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Katja Uecker, Quartiersleiterin Bedburg, E.ON Energy Solutions

Schützt Ressourcen und Zukunft

Rund 100 Gäste sind gekommen und nutzen das Herbstfest, um als Bewohner:innen des smarten Quartiers die baldigen Nachbarinnen zu treffen. Die meisten von ihnen wie Stefanie Johannsen sind bereits via WhatsApp miteinander vernetzt. Sie und ihre Familie werden schon bald in der Ressourcenschutzsiedlung leben. „Wir haben uns mehrere Klimaschutzbauprojekte angeschaut und haben uns dann für die Siedlung in Bedburg entschieden. Ressourcenschutz ist derzeit ja überall ein Thema“, so Frau Johannsen auf die Frage, ob sie ganz bewusst das Grundstück im Quartier gekauft hat. Der Schutz von Rohstoffen und das Thema Nachhaltigkeit sind ihr wichtig. „Als fünfköpfige Familie finden wir das Konzept Ressourcenschutz gut. Ich meine, unsere drei Kinder sollen ja alle noch eine Zukunft erleben.“ Und für den Schutz der Ressourcen wird dort einiges getan. So werden Quartiersbewohner:innen klimaneutral über das dezentrale Strom- und Wärmenetz versorgt. Das Stromnetz ist schon in Betrieb, das LowEx-Nahwärmenetz, das mit niedrigen gleitenden Temperatur betrieben wird, folgt auch bald. Alle Bauherr*innen haben sich mit Entscheidung für das Quartier gleichzeitig dazu entschieden, besonders klimaschonend zu bauen – nämlich um den Faktor 2 ressourcenschonender als konventionell errichtete Gebäude. Nachhaltigkeit ist für die Bewohner:innen jedoch nicht bloß beim Wohnen relevant, sondern auch bei der Mobilität. „Wir achten auf unseren Energieverbrauch, allgemein ist es uns wichtig, die Umwelt zu schützen. So haben wir uns zum Beispiel jetzt auch ein E-Auto gekauft“, so Tanja Niegel, die die neue Siedlung bald ebenfalls ihr Zuhause nennt.

Linkes Bild: Leonie Pier, Ressourcenschutzmanagerin, Stadt Bedburg
Rechtes Bild: Lisa von Wittenhorst, RWTH Aachen, im Gespräch mit einem zukünftigen Bewohner

Bewohner*innen entscheidend für SmartQuart

SmartQuart, das ist Energiewende im Quartiersmaßstab. In drei intelligenten, miteinander vernetzten Quartieren soll gezeigt werden, wie die Transformation der Energieversorgung in der Realität funktioniert. Eine wichtige Voraussetzung dafür: Menschen, die smarte Quartiere beleben und bewohnen, ihre Fragen und Ideen einbringen. Das betont auch Katja Uecker, Quartiersleiterin Bedburg von E.ON Energy Solutions, in ihrer Begrüßungsrede: „Sie als Bewohner des Quartiers sind natürlich ein wesentlicher Bestandteil von SmartQuart, denn nur mit Ihnen kann das Projekt gelingen. Und mit Ihnen gemeinsam wollen wir im weiteren Verlauf die Energieversorgung vor Ort näher untersuchen und erforschen.“